Journalismus - Das Redaktionsbüro


... und wie es dazu kam:

"Chitty Chitty Bang Bang" - mit mir als Passagier! Foto: Stephan Lindloff
"Chitty Chitty Bang Bang" - mit mir als Passagier! Foto: Stephan Lindloff

Nun, die Sache ist ziemlich eindeutig: Ich bin seit klein auf Enthusiast von klassischen Automobilen. Zur “Enttäuschung” meiner Eltern begann diese Entwicklung bereits mit meinem ersten Wort. Es war nicht “Mama” oder “Papa”, sondern “Bagger” und bezeichnete schon damals damit einen Gegenstand mit vier Rädern und einem Motor. 

Zwei Filme aus Kinder-/Jugendzeiten forcierten diese sich verstärkende Neigung: Zum einen das Film-Musical Chitty Chitty Bang Bang” (GB 1968), welches ich als kleiner Junge mit großem Interesse wie gebannt auf der heimischen Mattscheibe verfolgte. Die Gesangseinlagen langweilten mich zwar, aber der automobile Hauptdarsteller mit dem warmen Glanz von Holz und den polierten Metalloberflächen verkörperte für mich bis ins letzte Detail exakt das, was für mich einen Oldtimer ausmachte - und es irgendwie noch immer tut. (Versuche, ihn in Lego nachzubauen, scheiterten am damals noch geringen Variantenreichtum der erhältlichen Steine.) Hätte ich damals geahnt, dass ich eines Tages in diesem Held meiner Kindheit kutschiert werden würde, ich hätte es nicht glauben wollen. Doch es begab sich genau so, als ich 2010, inzwischen freier Journalist und Inhaber meines Redaktionsbüro, einen großen Artikel über Chitty verfasste und dafür den damaligen Besitzer in England besuchte, der mich mit auf eine Spritztour nahm - das Leben birgt tatsächlich manch tolle Überraschung!

Sir Ken Adam signiert mein Aston-Buch. Foto: Stephan Lindloff
Sir Ken Adam signiert mein Aston-Buch. Foto: Stephan Lindloff

Der zweite Film mit nachhaltigen Folgen für meine Interessenlage war “James Bond 007 - Goldfinger” (GB 1964). Als ich den klassischsten aller Bond-Filme zum ersten Mal sah, muss es Anfang der 80er Jahre gewesen sein. Für die adretten Bikini-Mädchen hatte ich noch kein Auge, wohl aber für diesen atemberaubend schönen, silbernen Wagen mit seinen unglaublichen Geheimwaffen. Sie alle waren erdacht worden von Production-Designer Ken Adam, der kurioserweise auch Chitty” als reines Fantasieprodukt entworfen hatte. Als “heimliche Sonderwünsche für den frustrierten Autofahrer” (O-Ton Adam, womit er wohl sich selbst meinte) ließ er Maschinengewehre hinter den Blinkern, drehbare Nummernschilder, ausfahrbare Reifenschlitzer in den Radnaben, eine kugelsichere Wand im Kofferraum, Ölsprüher und Rauchgranaten im Heck, sowie einen Beifahrer-Schleudersitz einbauen - mit leuchtenden Augen saß ich vor dem Fernseher und war völlig hingerissen. Und wie wunderbar, dass ich Sir Ken Adam 2010 dazu in seinem Haus in London interviewen durfte und ihm bei dieser Gelegenheit auch erzählen konnte, wie sehr seine beiden Kreationen mein Leben beeinflusst haben. Dieser charismatische Gentleman, der Filmgeschichte machte und leider im März 2016 mit 95 Jahren verstarb, zeigte sich darüber sehr erfreut. 😊 


(Motor-) Journalist ... und mehr:

"Percy" - farblich abgestimmt auf einen "Goldenen Oktober".
"Percy" - farblich abgestimmt auf einen "Goldenen Oktober".

Chitty Chitty Bang Bang”, James Bond und sein grandioser Aston Martin DB5 - die Komponenten reagierten miteinander und entzündeten eine fortwährende Leidenschaft mit Folgen: 1999 kam das erste umfassenden Buch über Aston Martin in deutscher Sprache auf dem Markt, welches ich nicht nur selbst verfasst, sondern mit Unterstützung meines Vaters auch selbst verlegt habe. (Informationen darüber finden Sie unter Buchprojekte.)

Doch schon zuvor, mit Start meiner Ausbildungszeit zum Verlagskaufmann bei einer Tageszeitung Anfang der 90er Jahre, hatte ich mit dem Schreiben begonnen. Damals noch nebenberuflich mit der Freude an etwas Zusatzverdienst. In diese Zeit fällt auch - nach Verkauf meines allerersten Autos, einem knallroten Opel A-Corsa GL 1,3 N von 1986 - die Anschaffung meines ersten Mini (Cooper-S 1.3i). Leider fiel er keine zwei Jahre später einem Verkehrsunfall mit Totalschaden zum Opfer - und das ausgerechnet in England! Ihm folgte ein diskreter auftretender Mini (1.3i British Open). Als er 2000 wegen kapitaler Rostschäden weichen musste, fuhr ich anschließend als Alltagsfahrzeug für fast 18 Jahre einen Skoda Octavia 1,8 Turbo 20V Combi - in Dunkelgrün und der Jaguar-artigen "Laurin & Clement"-Ausstattung. Parallel gönnte ich mir 2004 als kontrastierende Oldtimer-Erweiterung einen knallorangen MGB GT Mk.III ("Percy") von 1973.

Am Steuer eines Rover 15 hp von 1909. Pilotiert an seinem Geburtsort Coventry. Foto: Stephan Lindloff
Am Steuer eines Rover 15 hp von 1909. Pilotiert an seinem Geburtsort Coventry. Foto: Stephan Lindloff

Meine zweite Ausbildung zum Buchhändler Ende der 90er - und der damit verbundenen Kontakt mit Literatur jeglicher Fachrichtung - hat meiner “Schreibe” zusätzlichen Auftrieb gegeben. So wuchs schließlich zusammen, was zusammen gehörte: 2004 gründete ich das Redaktionsbüro CHILTERNGREEN, 2011 wurde es zu meinem hauptberuflichen Standbein in selbständiger Ausübung. Seit dieser Zeit verfasse ich für meine Auftraggeber Artikel mit dem Schwerpunkt “klassische Automobile”. Aber auch Berichte über historische Traktoren, Schiffe und Flugzeuge, sowie Museen, Veranstaltungen, Unternehmen, Reisen, Gärten und Reportagen finden sich darunter. (Meine frühen Lieblings-TV-Serien “Der Doktor und das liebe Vieh und “Das Haus am Eaton Place” sind zweifellos Mitverursacher meiner ausgeprägt anglophilen Neigung, die sich in vielen meiner Artikel niederschlägt.) Eine Übersicht meiner bisherigen Veröffentlichungen finden Sie hier.

 

Mich auf Themen zu konzentrieren, mich darauf aber nicht zu beschränken, macht für mich den großen Reiz meiner Tätigkeit aus. Eben nicht nur als (Motor-) Journalist agieren, sondern auch als ...


Buchautor & Automobil-Historiker:

DeLorean DMC-12. Foto: Stephan Lindloff
DeLorean DMC-12. Foto: Stephan Lindloff

Am 19.03.2015 sendete WDR2 im Rahmen der Reihe Stichtag einen kurzen Report zum 10. Todestag John Zachary DeLoreans mit dem Titel “Der schöne Schein des schnellen Wagens”. Darin enthalten Auszüge aus einem Interview, welches Publizist Arndt Brunnert mit mir - als Autor des einzigen deutschsprachigen Buches über DeLorean - führte. Der Podcast als mp3 kann hier heruntergeladen werden. (c) 2015 WDR

Am 31.03.2017 lieferte "Stichtag" einen Beitrag zur Gründung der "British Motor Corporation" vor genau 65 Jahren - und ihrem Zerfall in den nachfolgenden Dekaden. Auch hierfür interviewte mich Arndt Brunnert. Das Ergebnis kann hier als mp3-Podcast heruntergeladen werden. (c) 2017 WDR


Automobil-Historiker & PR-Consultant:

"100 Jahre Aston Martin" - Ausstellung in der "Central Garage"
"100 Jahre Aston Martin" - Ausstellung in der "Central Garage"

Anfang 2014 engagierte mich das private Museum “Central Garage” in Bad Homburg als automobilhistorischer Berater zur Aufbereitung des Themas “100 Jahre Aston Martin”. Für die gleichnamige Ausstellung, die vom 25.10.2014 bis 05.07.2015 stattfand, habe ich die Texte zur Firmengeschichte und zu allen gezeigten Exponaten verfasst, sowie Bildmaterial aus meinem Archiv zur Verfügung gestellt. Übernommen habe ich auch einen Teil der Pressekampagne und die Erstellung von PR-Aufnahmen. Es war die zehnte und besucherreichste Ausstellung in der Geschichte der “Central Garage”. Die statt erhobener Eintrittsgelder erbetenen Spenden beliefen sich am Ende auf € 6.500,-, welche der Caritas-Wohnsitzlosenhilfe Haus Mühlberg in Bad Homburg übergeben wurden.


Cineast:

Screenshot aus dem Interview - (c) 2012 SWR
Screenshot aus dem Interview - (c) 2012 SWR

Für den Beitrag 50 Jahre James Bond im Rahmen des TV-Automagazins STARTKLAR vom SWR, wurde ich Ende August 2012 als Bond-Kenner zur Geschichte des tauchfähigen Lotus Esprit in “Der Spion der mich liebte” (GB 1977) interviewt. (Automobiler) Hauptdarsteller der Produktion war jedoch der grandiose 007-Lotus-Nachbau von Schöpfer Hansi Zweigle aus Esslingen. Den rund 6-minütigen Ausschnitt der Sendung können Sie sich hier zum Anschauen herunterladen. (c) 2012 SWR

Im September 2020 wurde ich vom Heidelberger Karlstorkino eingeladen, als Vorprogramm einer Sondervorstellung von “Ferrari v Ford - Le Mans '66” eine Einführung zum Mythos “24-Stunden von Le Mans” beizusteuern.